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Selbstliebe Fotoshootings: der Weg zur Selbsterkenntnis und Heilung?
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Das Thema "Selbstliebe-Fotoshootings" ist spannend und eine kritische Betrachtung ist hier durchaus berechtigt. Diese Art von Shootings ist in Mode und viele Fotografen/Fotografinnen bieten sie an, um sich an den Trend anzupassen und die Bedürfnisse einer zunehmend selbstbewussten und körperpositiven Gesellschaft zu erfüllen. Doch bei diesem Hype gibt es Aspekte, die man genauer betrachten sollte:
 

In vielen Fällen bleibt die Idee der Selbstliebe eher oberflächlich und wird als reines Produkt verkauft. Fotografen, die sich selbst als Mentoren für Empowerment positionieren, bieten diese Shootings oft als Weg zur Selbsterkenntnis und Heilung an, was psychologisch ein grosses Versprechen ist. Dabei geht es selten wirklich um tiefes inneres Wachstum, sondern oft darum, bestimmte ästhetische Ideale zu präsentieren. Die Frage ist, ob solche Shootings in einem oder zwei Stunden überhaupt echte "Selbstliebe" erzeugen können oder ob sie nur ein Gefühl von temporärem Wohlsein vermitteln, das nach dem Fotoshooting verfliegt.
 

Echte Selbstliebe und Empowerment sind Prozesse, die in der Regel langfristige Reflexion und gegebenenfalls therapeutische Unterstützung erfordern, um nachhaltige Effekte zu erzielen. Es stellt sich die Frage, wie authentisch das Gefühl der Selbstakzeptanz sein kann, wenn es aus einer Stunde vor der Kamera stammen soll. Viele Fotografen/Fotografinnen, die diese Dienste anbieten, sind auch keine ausgebildeten Coaches oder Therapeuten. Das kann dazu führen, dass Teilnehmer ihre innere Arbeit und ihre emotionale Stabilität auf ein Fotoergebnis projizieren, das womöglich bestenfalls ästhetisch und nicht therapeutisch wertvoll ist.
 

Selbstverständlich können diese Shootings eine erfrischende Perspektive bieten, wenn sie mit Authentizität und Fingerspitzengefühl umgesetzt werden. Entscheidend ist jedoch, dass sie nicht als Allheilmittel für tiefere emotionale oder psychologische Fragen missverstanden werden. Ein kritischer Blick auf die eigene Motivation und ein Verständnis dafür, dass echte Selbstliebe weit über ein schönes Foto hinausgeht, sind essenziell.
 

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