Die Entstehung von "Unsquare Dance": Ein rhythmisches Meisterwerk
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Das Stück "Unsquare Dance" aus dem Jahr 1961 ist ein weiteres Beispiel für die rhythmische Innovationskraft des Dave Brubeck Quartets. Mit seinem ungewöhnlichen 7/4-Takt und seiner verspielten, fast humorvollen Energie hat dieses Stück die Grenzen des Jazz erweitert. Doch wie kam es zu diesem einzigartigen Werk? Lassen wir uns auf die spannende Geschichte hinter "Unsquare Dance" ein.
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Der Ursprung der Idee
Dave Brubeck war stets auf der Suche nach neuen rhythmischen Herausforderungen. Nach dem Erfolg des Albums Time Out wollte er mit weiteren ungeraden Taktarten experimentieren. Die Idee zu "Unsquare Dance" entstand, als Brubeck sich mit dem 7/4-Takt auseinandersetzte – einer Taktart, die in der westlichen Musik selten verwendet wird. Er wollte ein Stück schaffen, das sowohl den ungewöhnlichen Takt betont als auch leicht und zugänglich bleibt.
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Die Studioaufnahme: Ein spontanes Abenteuer
Die Aufnahme von "Unsquare Dance" war ein beeindruckender Beweis für die Spontaneität und das künstlerische Können des Dave Brubeck Quartets. Die Idee zum Stück entstand während einer Studio-Session, und die gesamte Aufnahme dauerte nur etwa 30 Minuten. Brubeck gab den anderen Musikern die grundlegende Struktur vor, und die Band spielte das Stück fast improvisierend ein. Besonders das rhythmische Klatschen und das markante Bassmotiv, gespielt von Eugene Wright, wurden zum Herzstück des Stücks.
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Rhythmik und Struktur
"Unsquare Dance" basiert auf einem durchgehenden 7/4-Takt, der die Hörer von Anfang an in seinen Bann zieht. Das Stück beginnt mit einem rhythmischen Klatschen und einem einfachen Basslauf, bevor Brubecks Klavier eine spielerische Melodie einführt. Das Schlagzeug von Joe Morello unterstreicht die rhythmische Raffinesse, indem es den ungewöhnlichen Takt elegant und scheinbar mühelos vorantreibt. Trotz der komplexen Rhythmik bleibt das Stück durch seinen Swing-Charakter und die eingängige Melodie leicht zugänglich.
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Der humorvolle Charakter
Ein besonderes Merkmal von ist sein spielerischer und humorvoller Ton. Brubeck selbst beschrieb das Stück als eine Art musikalischen Witz. Der Titel ist ein Wortspiel, das sowohl auf die ungerade Taktart ("unsquare") als auch auf die Tradition des Square Dance anspielt. Am Ende des Stücks hört man das Quartett sogar lachen – ein Beweis für die Leichtigkeit und Freude, die das Stück vermittelt.
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Rezeption und Vermächtnis
Nach seiner Veröffentlichung auf dem Album Time Further Out wurde "Unsquare Dance" schnell zu einem Publikumsliebling. Das Stück fand seinen Weg in Filme, Fernsehshows und Werbespots und bleibt bis heute ein beliebtes Beispiel für Brubecks Innovationsgeist. Es zeigt, wie komplexe Rhythmik und eingängige Melodien miteinander harmonieren können und wie Jazz auf spielerische Weise die Grenzen des Konventionellen sprengen kann.
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"Unsquare Dance" ist ein weiteres Juwel im musikalischen Vermächtnis von Dave Brubeck. Mit seinem ungewöhnlichen 7/4-Takt, seiner Leichtigkeit und seinem Humor bleibt es ein einzigartiges Werk in der Geschichte des Jazz. Es erinnert uns daran, dass Musik nicht nur technisch faszinieren, sondern auch Freude bereiten und zum Mitmachen einladen kann. Es ist ein Beweis dafür, dass Kreativität und Spontaneität im Jazz grenzenlose Möglichkeiten schaffen.